Am 5.12.2019 veranstaltete Prof. Christian Piska gemeinsam mit Haslinger / Nagele Rechtsanwälte und in Kooperation mit der WKO Wien im Tech Gate Vienna ein Event zum Thema „Let’s play: eSport, Wirtschaft und Recht“. Besonders erfreulich war die Teilnahme unserer deutschen Kollegen Prof. Martin Maties und Philipp Schlotthauer von der Forschungsstelle für eSport-Recht an der Universität Augsburg.
Nach der Begrüßung durch Prof. Christian Piska und einleitenden Worten von Kommerzialrat Albert Gerlach wurden zahlreiche Aspekte des Ökosystems eSport aus rechtlicher und wirtschaftlicher Perspektive betrachtet. So startete Melissa Neuhauser (Haslinger / Nagele) mit dem Thema Influencer Marketing und dessen Relevanz in der eSport-Szene. Philipp Schlotthauer (Forschungsstelle für eSport-Recht an der Universität Augsburg) beleuchtete in seiner Keynote die rechtlichen Besonderheiten des eSport-Sponsorings und kam zum Ergebnis, dass auch im Sponsoring die besondere urheberrechtliche Stellung des Publishers und die vielzähligen Besonderheiten der Branche bei der Vertragsgestaltung zu berücksichtigen sind. Unser eSport-Kollege und ehemaliger eSportler Urim Bajrami (Stadler Völkel) gab einen sehr interessanten Einblick in Spielerverträge aus arbeitsrechtlicher Sicht. Prof. Martin Maties (Forschungsstelle für eSport-Recht an der Universität Augsburg) präsentierte in einem sehr unterhaltsamen Vortrag eine von ihm entwickelte Theorie zu Lootboxen aus zivilrechtlicher Sicht und zeigte dabei zahlreiche Probleme im Umgang mit virtuellen Schatzkisten auf, was im Anschluss auch die Paneldiskussion befeuerte.
Univ.-Ass. Patrick Petschinka beschäftigte sich in seinem Vortrag mit Jugendschutz im Bereich eSport und Gaming. Nach einem kurzen Einstieg in das österreichische Jugendschutzrecht kamen jugendgefährdende Medien, Alterskennzeichnungen (PEGI und USK) und weitere ausgewählte Problemstellungen beim Schutz der Jugend im eSport zur Rede. Auch, wenn dem Jugendschutz im Bereich eSport und Gaming ein hoher Stellenwert beizumessen ist, können gesetzliche Rahmenbedingungen speziell in diesem Bereich keineswegs die elterliche Verantwortung sowie die Eigenverantwortung der Jugendlichen ersetzen. Den Abschluss der Kurzvorträge machte Alexander Hiersche (Haslinger / Nagele) mit wettbewerbsrechtlichen Aspekten im eSport. Im Zentrum stand die Frage der Marktabgrenzung und in diesem Zusammenhang auch die Notwendigkeit der Feststellung des relevanten Marktes.
In der anschließenden Paneldiskussion unter Leitung von Prof. Christian Piska kamen zahlreiche Aspekte zur Sprache, nicht zuletzt auch aufgrund reger Beteiligung des Auditoriums. Selbst beim abschließenden Get Together wurde die spannende Thematik in angenehmer Atmosphäre munter weiter diskutiert. Zudem bestand die Möglichkeit selbst ein wenig in die Szene einzutauchen und dabei an zwei Konsolen gegen Pro-Gamer anzutreten. Wir danken allen Speakern und Teilnehmern!