Podiumsdiskussion eSport, quo vadis?

30.04.2019

inkl. Video im Beitrag

 

Das eSports-Business boomt. Noch sind die rechtlichen Rahmenbedingungen aber weitgehend ungeklärt. Was muss passieren, um ein stabiles rechtliches Ecosystem für die Branche zu schaffen? Diese und viele weitere Fragen wurden am Dienstag, den 30. April 2019, im Dachgeschoss des Wiener Juridicums diskutiert.

Unter der Moderation von Prof. Christian Piska diskutierten Wolfgang Brodil (Forschungsstelle Sportrecht), Natalie Denk (Donau-Universität Krems), Alexander Hiersche (Haslinger Nagele), David Ihl (LimeSoda) und Patrick Petschinka (Universität Wien). Spieleforscherin Natalie Denk gab dabei spannende Einblicke in ihren Fachbereich „Gender & Gaming“ und warf auch einen Blick auf die Akzeptanz der Thematik in Gesellschaft und Pädagogik. Auch die vor kurzem ins Leben gerufene eSports-Schulliga in Floridsdorf war Thema. Über das sehr interessante Projekt, den Ablauf sowie weitere Bestrebungen informierte David Ihl die Anwesenden. Prof. Wolfgang Brodil brachte seine sportrechtliche Expertise in die Diskussion mit ein und widmete sich vor allem dem Sportbegriff und der grundlegenden Systematik des Sportsrechts. Auch Rechtsanwalt und Kartellrechtsexperte Alexander Hiersche konnte seine Erfahrungen aus der anwaltlichen Praxis zu wettbewerbsrechtlichen Fragen im Zusammenhang mit eSports einbringen. Die Runde komplettierte Universitätsassistent (prae doc) Patrick Petschinka, welcher betonte, dass es besonders wichtig ist, der Community die einschlägigen rechtlichen Determinanten aufzuzeigen, um schlussendlich den eSports juristisch zu erschließen. So machte er auch die Unterschiede in Aufbau und Struktur zwischen klassischem Sport und eSports deutlich und wies auf die urheberrechtlich bedingte Vormachtstellung der Publisher hin.

Am Ende waren sich sowohl die Teilnehmer im Publikum als auch die Speaker einig: Man muss sich mit dem Thema eSports in zahlreicher (somit insbesondere in rechtlicher) Hinsicht beschäftigen. Es gilt Problembewusstsein in der Gesellschaft zu schaffen und einen offenen Diskurs zu fördern. Daneben ist die juristische Auseinandersetzung unabdingbar, um für Rechtssicherheit in der Branche zu sorgen.

Bei einem abschließenden Get-together wurde die spannende Thematik in angenehmer Atmosphäre munter weiter diskutiert. Wir danken allen Speakern und Teilnehmern!